Lovis Restaurant

Neues Leben für einen vergessenen Ort

Eine einzigartige Atmosphäre lockt hier Genießer

Ein ehemaliges Frauengefängnis, verborgen im Inneren eines Häuserblocks an der belebten Kantstraße in Berlin. Mit großer Sensibilität hauchte das Team von Grüntuch Ernst Architekten dem einst bedrückenden Ort neues Leben ein. Mittelpunkt des fast vergessenen, denkmalgeschützten Gebäudeensembles ist das Restaurant „Lovis“, dessen einzigartige Atmosphäre die Gäste berührt. Stille und Frieden beim Blick auf üppig überwucherte Gärten und ineinanderfließende Höfe. Beklommenheit angesichts der massiven Ziegelmauern und vergitterten Fenster. Schon beim ersten Betreten spürten die Architekten die Ambivalenz und emotionale Kraft dieses versteckten Ortes inmitten der lauten Großstadt. Mit dem Hotel Wilmina und dem angeschlossenen Restaurant „Lovis“ ist eine radikale Transformation der geschichtsträchtigen Gebäude gelungen. Ein ehemals wenig freundlicher Ort wurde zum neuen Sehnsuchtsort und Treffpunkt von Menschen. Dabei erzeugt gerade die spannungsreiche Vielschichtigkeit eine besondere Magie.

GastronomieWilmina GmbH
Standort10627 Berlin
Gesamtfläche397 m²
InnenarchitekturGrüntuch Ernst Architekten
PlanungsbüroWilmina GmbH
Zum Profil
FotografiePatricia Parinejad, Robert Rieger, Markus Gröteke
Die verglasten Torbögen ermöglichen die Sicht auf die verwunschenen grünen und blühenden Innenhöfe, die sanft illuminiert sind.

Armand Grüntuch, Almut Grüntuch-Ernst

Durch einen neu geschaffenen Raum, der Gericht und Gefängnis verbindet, betritt man das Lovis. Blickfang in diesem Zugang ist ein kleiner, umschlossener Garten mit seltenen Farnen und Kletterpflanzen, dessen intensiver Eindruck durch eine Spiegelwand noch verstärkt wird. Der Speisesaal selbst ist im ehemaligen Schleusenhof entstanden. Mächtige Ziegelwände und Torbögen bestimmen die Anmutung des einstigen Außenbereichs, der mit einer neuen Decke und eingelassenen Oberlichtern nach oben abgeschlossen wurde und jetzt das Restaurant beherbergt. Die verglasten Torbögen ermöglichen die Sicht auf die verwunschenen grünen und blühenden Innenhöfe, die sanft illuminiert sind. Licht spielt auch im Innenbereich eine wichtige Rolle: Die Installation mit kleinen Pendelleuchten von Bocci spannt ein Netz warmer Lichtpunkte vor den dunklen Mauern und der schwarzen Decke. Kleine Tischleuchten von Tobias Grau runden die stimmungsvolle Beleuchtung ab. Das eigens angefertigte Mobiliar aus hellen Polsterbänken und Stühlen bleibt bewusst im Hintergrund und lässt die Umgebung in all ihrer Intensität auf den Betrachter wirken. Einen negativ belasteten Ort nicht museal aufzubereiten, sondern neu in den Alltag der Menschen und die Zukunft der Stadt zu integrieren: Diesen selbst formulierten Anspruch hat das Architekturbüro Grüntuch Ernst mit dem Lovis auf faszinierende Weise eingelöst.

Impressionen