
Dialog zwischen Theater und Gastronomie
Von Sein und Schein

„Grüne Akzente setzen auch die gepolsterten Sitzbänke entlang der Wände, auf denen man sich ebenso wie auf den eleganten Pedrali-Stühlen zum Speisen niederlässt.”
Fabian Faerber, Frank Wenner, Harald Faerber
Als optisch eindrucksvoller Übergang zum Gastraum fungiert die leuchtend grüne Mooswand, die einen starken Kontrast zum Parkett aus dunkler Räuchereiche bildet. Grüne Akzente setzen auch die gepolsterten Sitzbänke entlang der Wände, auf denen man sich ebenso wie auf den eleganten Pedrali-Stühlen zum Speisen niederlässt. Schnitzlers literarisches Werk ist zur vorletzten Jahrhundertwende entstanden. Da viele Gedanken dieser Zeit in den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts zum Leben erweckt wurden, hat das Architektenteam deren Formsprache in der Gestaltung zitiert. Am deutlichsten wird das in den filigranen Raumteilern mit dem Muster aus stilisierten Federn. Ein intelligentes Lichtkonzept zoniert das Restaurant, wobei der liebevoll als Spelunke bezeichnete separate Raum einen besonderen Rückzugsort darstellt. Hier tafelt man an einem alten Klostertisch, umgeben von persönlich ausgewählten Stücken des Theaterdirektors. Noch mehr Kunst und Kultur erlebt man im ersten Obergeschoss in der Kakadu-Bar. Wer auf den blau gepolsterten Bänken in den Fensternischen sitzt, blickt dank der gegenüberliegenden Spiegel direkt auf den Gutenbergplatz mit dem nahen Theater. Sofern der Blick nicht auf die Bühne gerichtet ist, die variabel zwischen den Sitzgelegenheiten der Bar platziert werden kann und das kulturelle Geschehen ins Zentrum rückt. Hier wird gelesen, musiziert und diskutiert. Im Herzen der Stadt.
