Kubaschewski Bar

Champagner für eine Filmikone

Glanz und Gloria der alten Zeiten

Meterhohe Wasserfontänen vor dem dichten, roten Leinwandvorhang, farbig illuminiert und musikalisch untermalt – mit dem ersten Premierenkino in Deutschland holte die Filmproduzentin und Filmverleiherin Ilse Kubaschewski seit 1956 Glanz und Glamour nach München. Schnell wurde der Gloria- Palast am Stachus zu einer beliebten Adresse, nicht nur bei der High Society der bayerischen Hauptstadt. Mit der „Kubaschewski Bar“ wird an die Grand Dame des Filmgeschäfts der Fünfziger- und Sechzigerjahre mit einem Spiel aus Luxus und Bodenständigkeit an ihrer einstigen Wirkungsstätte erinnert. Denn nicht nur ihren Lebenstraum erfüllte sie sich mit dem Kinosaal neben dem historischen Platzrondell am Münchner Karlsplatz. Ergänzt wurde der Gebäudekomplex um Büroräume mit Geschäften und einer Gastronomieeinheit, die einst als Gloria-Café berühmt war.

GastronomieSprudel & Schmarrn GmbH
Standort80335 München
Gesamtfläche115 m²
InnenarchitekturDimensiothek Architekten München – Florian Gandlgruber
PlanungsbüroDimensiothek Architekten München _ Florian Gandlgruber
Zum Profil
FotografieRobert Sprang
Ein farbenfrohes Spiel zwischen Voyeurismus und Selbstinszenierung, zwischen Ironie und Qualitätsanspruch.

Florian Gandlgruber, Jürgen Drändle

Nachdem das Kino 2012 aufwendig renoviert worden war, sollte auch die Gastronomie wieder in neuem Glanz erstrahlen. Beauftragt wurde hierfür das Büro Dimensiothek des Münchner Architekten Florian Gandlgruber, dessen Herz für all diese besonderen Münchner Geschichten schlägt. Den Ort und seine Geschichte – und insbesondere die der illustren Protagonistin Ilse Kubaschewski – hat Gandlgruber sofort zusammen mit dem gastronomischen Vorhaben, Schaumweine und Kaiserschmarren zu präsentieren, als ideale Voraussetzung für seine Rauminszenierung empfunden. „Ein farbenfrohes Spiel zwischen Voyeurismus und Selbstinszenierung, zwischen Ironie und Qualitätsanspruch“ – eine Bühnenkomposition für die Münchner Gesellschaft, bei der Ilse Kubaschewski als Zuschauerin ihre Freude hätte, war die Idee des Kreativen. Durch die Nutzungen der letzten Jahre ziemlich verbaut, wurde der gesamte Innenbereich des einstigen Cafés auf den Rohbauzustand zurückgebaut und räumlich neu zoniert. Über den Außenbereich kommend betritt man die Bar, eine eingebaute gekühlte Champagnervitrine empfängt hier in voller Raumtiefe und -höhe die Gäste. Vorbei am glitzernden Küchenkubus bitten Worte Ilse Kubaschewskis quasi persönlich an die Bar: „Lob ist wie Champagner, beides muss serviert werden, solange es perlt“ leuchtet aus den Separees in den Raum. Und so taucht man ein in das quirlige Treiben, bereit, es in all seinen leuchtenden Facetten zu genießen.

Impressionen