
Champagner für eine Filmikone
Glanz und Gloria der alten Zeiten

„Ein farbenfrohes Spiel zwischen Voyeurismus und Selbstinszenierung, zwischen Ironie und Qualitätsanspruch.”

Florian Gandlgruber, Jürgen Drändle
Nachdem das Kino 2012 aufwendig renoviert worden war, sollte auch die Gastronomie wieder in neuem Glanz erstrahlen. Beauftragt wurde hierfür das Büro Dimensiothek des Münchner Architekten Florian Gandlgruber, dessen Herz für all diese besonderen Münchner Geschichten schlägt. Den Ort und seine Geschichte – und insbesondere die der illustren Protagonistin Ilse Kubaschewski – hat Gandlgruber sofort zusammen mit dem gastronomischen Vorhaben, Schaumweine und Kaiserschmarren zu präsentieren, als ideale Voraussetzung für seine Rauminszenierung empfunden. „Ein farbenfrohes Spiel zwischen Voyeurismus und Selbstinszenierung, zwischen Ironie und Qualitätsanspruch“ – eine Bühnenkomposition für die Münchner Gesellschaft, bei der Ilse Kubaschewski als Zuschauerin ihre Freude hätte, war die Idee des Kreativen. Durch die Nutzungen der letzten Jahre ziemlich verbaut, wurde der gesamte Innenbereich des einstigen Cafés auf den Rohbauzustand zurückgebaut und räumlich neu zoniert. Über den Außenbereich kommend betritt man die Bar, eine eingebaute gekühlte Champagnervitrine empfängt hier in voller Raumtiefe und -höhe die Gäste. Vorbei am glitzernden Küchenkubus bitten Worte Ilse Kubaschewskis quasi persönlich an die Bar: „Lob ist wie Champagner, beides muss serviert werden, solange es perlt“ leuchtet aus den Separees in den Raum. Und so taucht man ein in das quirlige Treiben, bereit, es in all seinen leuchtenden Facetten zu genießen.
