Bekenntnis zum Minimalismus

KARL

Materialmix, Atmosphäre und Industrial-Chic.

Diese Bar ist ein Statement: Lässige Coolness, Schwarz-Weiß-Kontraste, roher Beton und raues Mauerwerk sind die Zutaten für ein mutiges Raumkonzept. Radikal und großzügig setzt dieses auf die Wirkung charakterstarker Materialien, auf dunkle Farben und gewölbte Flächen. Kein Wunder, dass Stilpuristen scharenweise in die Bar „Karl“ im oberbayerischen Wallfahrtsort Altötting pilgern.

Planungsbürostudio lot Architekten & Innenarchitekten
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AusführungStudio lot Architekten & Innenarchitekten
Fotografieantje_hanebeck-0715
Es sind die Gegensätze, die die Faszination dieses Kleinods des Altöttinger Nachtlebens ausmachen: Die komplexen Räumlichkeiten aus dem 17. Jahrhundert werden mit außergewöhnlichen Einbauten zu einer coolen Bar umgewandelt.

Veronika & Achim Kammerer (Studio lot)

Es sind die Gegensätze, die dieses Kleinod des Altöttinger Nachtlebens so faszinierend machen. Verschachtelte Räumlichkeiten aus dem 17. Jahrhundert, die als coole Bar Karriere machen, hat man nicht so oft. Mit der Bar „Karl“ machten Achim und Veronika Kammerer von studio lot aus denkmalgeschützten, dunklen Gewölben eine Hotelbar für die zugehörigen Altöttinger Hotels „Münchner Hof“ und „Zwölf Apostel“. Neben den Hotelgästen zieht die magische Bar längst zahlreiche weitere Besucher an. Behutsam herausgearbeitet, hüllt das Gewölbe mit seinem Ziegelton den gesamten Raum in eine warme Atmosphäre. Sichtbetonwände wurden freigelegt und bröckelnde Tuffsteinwände fixiert. Kontraste aus Alt und Neu, aus Hell und Dunkel finden sich in den Oberflächen und der Farbigkeit der Materialien wieder. Ein schwarz glänzender Estrichboden fließt durch alle Räume und verbindet diese miteinander. So läuft der Boden optisch in den spiegelnden, massiven Stahlblock der Theke hinein. „Diese Verschmelzung des dunklen Sichtestrichs mit dem spiegelnden, monolithischen Bartresen finden wir besonders gelungen“, sagen die Planer. „Es galt, ein Lokal zu schaffen, das gleichzeitig als Tagescafé, Bistro und Bar funktioniert. Und das die historischen Gegebenheiten mit ihren Gewölben, Nischen, langen Fluren und einem offenen Innenhof zu einer Einheit formt.“ Der Innenhof wurde überdacht und dient nun als Außenfläche. In den verschiedenen Arbeitsphasen wurde der Bestand herausgearbeitet, von störenden Elementen befreit. Sämtliche Eingriffe und Ergänzungen bleiben dabei sichtbar. Neue Materialien wie Stahl, Beton und Holz stehen im Kontrast zu dem alten Gemäuer und kamen durchwegs unverfälscht zum Einsatz. Puristische Eichentheken an den Wänden dienen als Stehtische; Gruppen aus losen Tischen und Stühlen ermöglichen unterschiedliche Nutzungen. Ein schwarzes Rohstahlblech läuft als Wange an der Stahlbetontreppe entlang und betont den Industrial-Chic-Charakter. Damit ein Stück Natur einzieht, schaffen zwei abgehängte, schwarze Baustahlmatten eine zweite Ebene im Raum und dienen als Rankhilfe für echtes Grün.

Impressionen