Miss Miu
Punk und Burlesque in warmen Farben und ausdrucksstarken Bildern.
Drei Persönlichkeiten mit schillernder Vergangenheit, die in einem verlassenen Hotel im Seoul der Neunzigerjahre aufeinandertreffen und eine ganz eigene Idee für ein koreanisches Restaurant entwickeln. Ob diese Geschichte wahr ist? Wer weiß! Sicher ist nur, dass diese Erzählung der Ausgangspunkt für ein einzigartiges Zürcher Lokal ist: das „Miss Miu“. Opulenz ist das Leitmotiv der räumlichen Gestaltung. Gleich acht verschiedene, individuell ausgeprägte Zonen stehen in starkem Kontrast zueinander und ergänzen sich doch in ihrem Zusammenspiel. Ein großer Reichtum unterschiedlicher Materialien, warmer Farben und weiblicher Formen wird durch unzählige Details in Szene gesetzt. Großformatige Bilder von Burlesque-Tänzerinnen, Art déco-Lampen, schwere Bleikristallleuchter und schrilles Neonlicht. Ein gespachtelter Boden mit Zementfliesen, eine Backsteinwand, schwere Samtvorhänge und üppige Grünpflanzen. Alles, was auf den ersten Blick nicht zusammengehört, ergibt in einer wilden Mixtur im „Miss Miu“ einen neuen Sinn. Als „tätowierten Raum“ bezeichnen die Architekten die Atmosphäre des Lokals. Und tatsächlich prägt sich jeder Bereich auf besondere Weise ein. Die ruhigere, in Rot- und Erdtönen gestaltete Lounge, die an den Empfangsbereich des verlassenen Hotels erinnert. Die roten Sitzhocker Claas von Go In vor einem leuchtenden Mapped Graffiti, um auf das bestellte Take Away zu warten. Der von roten Samtbänken und Stühlen dominierte „Pärchenbereich“ ebenso wie die zentrale Fläche an der weiten Fensterfront, wo die Gäste an großen runden Tischen zusammenfinden. Der „Mafiatisch“ für den perfekten Überblick, direkt an der Küche platziert. Der lässige Wintergarten mit einem koreanischen Grill – und natürlich die geheime und etwas verruchte „Gypsy-Rose-Bar“, die am Abend zur Burlesque Show einlädt. Mit diesem farbigen, punkigen und expressiven Interior-Konzept ist es gelungen, den großen lichtdurchfluteten Raum im Erdgeschoss eines neu erbauten Hochhauses in eine fantastische Welt zu verwandeln, die den Alltag vor der Tür lässt.